Wie entsteht eigentlich ein Escape Room?

by | 14. Februar 2024

Zuerst hat irgendjemand eine Idee. Meist ist es das Thema oder ein bestimmtes Rätsel, was man gerne in einem Escape Room unterbringen will. Und natürlich muss es auch den entsprechenden Raum bzw. die Räume geben, die gestaltet werden sollen.

Mittlerweile gibt es Statistiken darüber, welches die beliebtesten Genres beim Escape Room sind. Abenteuer in der heutigen Zeit werden dabei nicht so gerne gespielt, wie Zauberschul- oder Piratensettngs. Generell gilt, dass je ansprechender das Thema ist, desto mehr Leute den Escape Room besuchen wollen. Die Auswahl des Themas sollte also besonders gut durchdacht sein. Waren in der Vergangenheit Labor-Settings wie „Das verrückte Labor“ von Verschlusssache Wuppertal sehr beliebt, werden heutzutage eher andere Themen gewählt, die versuchen die breite Masse anzusprechen. Besonders exklusive Themen, die auch noch zur Location passen, sind hier natürlich die Vorreiter.

Wenn also die Räumlichkeiten und ein Thema vorhanden sind, geht es nun an die Planung. Einige Anbieter von Escape Rooms planen hier sehr detailliert und verbringen viele Stunden mit 3D-Modellen, Zeichnungen und Schaltplänen. Andere hingegen bauen eher drauf los und entwickeln den Escape Room auch beim Bauen selbst. Natürlich lassen sich auch fertige Escape Rooms einkaufen. Hier gibt es gleich mehrer Dienstleister auf dem deutschen Markt, die in unterschiedlicher Art und Weise den Aufbau eines Escape Rooms unterstützen.

Die Escape Room Starters haben sich auf die ganzheitliche Beratung spezialisiert und bauen individuelle Escape Rooms. Mit über 35 unterschiedlichen Escape Rooms blicken sie hier auf zahlreiche Erfahrungen zurück. Die Spielearchitekten haben sich vor allem das Game Design auf die Fahne geschrieben, unterstützen oder vermitteln aber auch beim Bauen selbst.

Ganz gleich wie man sich entscheidet, ob Eigenkreativ, von der Stange oder ein Mix daraus – am Ende muss jeder Escape Room drei Dinge enthalten, damit das Spielerlebnis funktioniert und Spaß macht.

1. Eine gute Story

Eine gute und verständliche Story für einen Escape Room ist das A und O. Ohne Story funktioniert die Immersion, das Eintauchen in das Spielgeschehen, nicht und man löst einfach nur aneinandergereihte Rätsel. Eine gute Escape-Room-Story ist oftmals schnell erzählt und liefert eine Motivation, warum die Spielenden da sind und gleichzeitig die innere Logik dafür, dass nun Rätsel gelöst werden müssen. Schlechte Escape Rooms erkennt man daran, dass es gar keinen Grund für das Lösen von Rätseln gibt oder die Story einfach nur auf einen Satz wie „Ihr müsst den Schlüssel zum Ausgang finden!“ begrenzt ist.

2. Eine gute Kulisse

Hier scheiden sich bereits die Geister: Während es Escape-Room-Enthusiasten gibt, die hauptsächlich Escape Rooms nach der Kulisse wählen, ist diese für andere eher nebensächlich. Wir finden, dass die Kulisse realistisch sein sollte. Wir arbeiten beispielsweise lieber mit echten Materialien, als Dinge so aussehen zu lassen, wie als wenn sie echt wären. Statt Styropor verbauen wir lieber Holz und Stein, Fliesenkleber ist für das Kleben von Fliesen und nicht für Strukturarbeiten da und eine spartanische Gefängniszelle sieht nun mal auch spartanisch aus. Wer sich diese ganzen Arbeiten nicht selbst zutraut, kann auch hier auf Dienstleister wie beispielsweise Baudekolon zurückgreifen.

3. Die passenden Rätsel

Als Faustregel lässt sich sagen, dass ein guter Escape Room ca. 12 Rätsel hat, die jeweils etwa fünf Minuten brauchen, um gelöst zu werden. Natürlich gibt es langsamere und schnellere Gruppen, jedoch sollten die Rätsel so angepasst sein, dass eine durchschnittliche Gruppe, die bereits eine Hand voll Escape Rooms gespielt hat, den Rätselraum innerhalb von 55 bis 60 Minuten mit wenigen Tipps lösen sollte. Wenn die Testgruppen zu viele Tipps benötigen oder zu schnell durch den Raum durch sind, sollte die Rätseldichte angepasst werden. Bei der Auswahl der Rätsel muss natürlich auch immer geschaut werden, ob diese zu Setting, Story und Kulisse passen.

Und dann wird getestet!

Es bleibt natürlich nicht aus, den Escape Room auf Herz und Nieren zu prüfen. Sind die Abläufe für die Spielleiter passend oder muss ein Game Master am Ende viel zu lange aufräumen? Werden Tipps immer an den gleichen Stellen benötigt? Hört man Soundeinspieler in der richtigen Lautstärke? Funktioniert die Tippgebung überall? Gehen Dinge schnell kaputt und müssen häufig ersetzt werden? All dies sind Fragen, die man sich bei Testläufen und den ersten Gruppen stellen sollte. Unter Escape-Room-Kennern ist daher die Theorie weit verbreitet, dass man einen neuen Escape Room lieber erst nach ein oder zwei Monaten spielt, damit die „Kinderkrankheiten“ bis dahin auch ausgemerzt sind.

Wenn Du nun also Lust bekommen hast, selbst einmal einen Escape Room zu entwickeln, dann haben wir noch einen guten Tipp für Dich: Spiele zuerst möglichst viele Escape Rooms, um Dir ein Bild vom Markt und von den Möglichkeiten zu machen, denn nur so wirst Du Deinen Traum nachher am besten umsetzen können.